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Montag, 29. Januar 2007

Von kosmopoliten Jungeuropäern und populistischen Regierungen

Seit der großen Osterweiterung der EU im Jahre 2004, bei der auch Polen und Ungarn in den Kreis der großen Familie (wieder) aufgenommen wurden, beschleicht mich regelmäßig das Gefühl, dass sich eben diese beiden Länder gar nicht so recht in die EU einfügen wollen.

Auch liegt das an dem deutlich anti-europäischen und nationalistischem Tonfall, der gelegentlich aus den Regierungen der beiden Länder zu hören ist. Warum gerade Populismus dort derzeit so erfolgreich ist, erklärt Christian Schmidt-Häuer in der ZEIT vom vergangenen Donnerstag.

Diesem negativen Eindruck, der sich aufgrund der öffentlichen Darstellung der Länder aufdrängt, widerspricht jedoch mein persönlicher Eindruck aus Gesprächen mit Vertretern der Länder, zumindest mit Vertretern in meiner Altersstufe.

Die junge polnische bzw. ungarische Bevölkerung erscheint mir weitaus aufgeschlossener, europafreundlicher, ja sogar "europaeuphorisch" zu sein, als ihre Regierung.

Dieser Einschätzung entspricht auch der Schluss des genannten Artikels:
[...] dank der EU-Mitgliedschaft ist diese Gefahr [des Abrutschens in autoritäre Systeme] im Grunde doch gebannt. Die Jungen sind schon Europäer, vielleicht noch nicht allesamt Demokraten, aber Europa ist ihre Sprachenschule, und sie sind auf dem ganzen Kontinent zu Hause.

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